Was passiert, wenn ein Spieler bei der Jagd nach dem Ball zum Beispiel auf eine Unebenheit im Rasen tritt? Noch bevor der Spieler diesen Zwischenfall überhaupt realisiert hat, ist er entweder bereits umgeknickt oder konnte bestenfalls eine Verletzung verhindern.
Doch genau dieses Verhindern einer möglichen Verletzung ist in erster Linie davon abhängig, wie schnell der Spieler die Situation unter seinem Fuß wahrnehmen konnte und wie gut und schnell seine Muskeln dieser Situation entgegen wirken können. Dies alles passiert natürlich extrem schnell – in unter einer Sekunde entscheidet sich, ob der Spieler sich verletzt oder einfach weiterspielen kann. Aufgrund dieser kurzen Zeitspanne läuft die Reaktion weitgehend automatisiert ab, Möglichkeiten selbst aktiv einzugreifen hat der Spieler in diesem Moment keine mehr. Aber im Vorfeld lässt sich viel tun. Denn trainierbar ist die Geschwindigkeit, in der der Spieler reagiert und auch, wie effektiv seine Muskeln auf solche Situationen reagieren können.
MUSKELTRAINING FÜR DIE (MEIST VERNÄCHLÄSSIGTEN) FÜSSE
Und genau dafür empfiehlt es sich, besonders in der warmen Jahreszeit öfters mal auf die Schuhe zu verzichten. 33 Muskeln sorgen im Fuß für einen optimalen Bewegungsablauf und diese Muskeln müssen trainiert werden – so wie andere Muskeln ganz selbstverständlich gezielt trainiert werden. Am effektivsten geht das ohne Schuhe, weil die relativ starre Sohle des Fußballschuhs dafür sorgt, dass viele dieser Muskeln entlastet werden, statt aktiv zu arbeiten.
DIE HÄUFIGSTEN VERLETZUNGEN BETREFFEN DAS FUSSGELENK
Die häufigsten Verletzungen junger Fußballer zwischen 14 und 22 Jahren betreffen das Fußgelenk. Präventive Maßnahmen wären nicht schwer ins Training aufzunehmen, dennoch ist dies eher die Ausnahme. Allein durch eine regelmäßige Fußgewölbekräftigung und Fußgelenkstabilisierung könnten viele Verletzungen vermieden, oder zumindest ihre Ausprägung deutlich reduziert werden. Auch viele Kreuzbandrisse lassen sich auf Schwächen im Sprunggelenk zurückführen.
Barfuß-Training kräftigt diese wichtige Fußmuskulatur, aber es hat noch einen weiteren wichtigen Effekt: es trägt zur Verbesserung der Lauftechnik bei. Was kann man nun aber barfuß trainieren? Im Prinzip alles, was man auch mit Schuhen trainiert.
Es geht aber absolut nicht darum, das ganze Training ohne Schuhe zu trainieren, sondern vor allem in der Erwärmung oder auch beim Lauf-ABC. Macht man das regelmäßig, reicht das schon, für den gewünschten Trainingseffekt. Natürlich gibt es auch noch gezielte Kräftigungsübungen für die Muskeln des Fußes, dies ist ab der D-Jugend sinnvoll.
Aber Achtung: vorher den Boden nach ungewünschten Objekten wie Glasscherben oder anderen Unrat absuchen.
Hier ein paar Annegungen:
- Kräftigung der Fußmuskulatur
- Aufwärmspiele (Fangspiele, Handball, usw…)
- kleine Fußballspiele (2-gegen-2, 3-gegen-3)
- Fußballtennis
- Beach-Soccer
- Sprünge, z.B. über Hürden oder von Reifen zu Reifen in Form eines Staffelwettkampfs
- gezielte Übungen mit und ohne Zusatzgeräte, z.B. ein Therapiekreisel oder ein Luftkissen
Verbesserung der Lauftechnik
- Übungen aus dem Lauf-ABC (Fußgelenkslauf, Kniehebelauf, seitliches Überkreuzen)
- Laufübungen in einer Koordinationsleiter